Donnerstag, 17. Mai 2007

Baradero 18 lebt

Hallöchen, wow, es ist 1 uhr nachts und ich komme gerade von der Uni, Edu hat mir was zu essen aufbewahrt und nun muss ich endlich mal das niederschreiben was mir hier so wiederfährt. Gestern ist Mike (Tangotänzer und ehemaliger Berliner) in Baires angekommen und wir sind alle zusammen lecker argentinisches Steak essen gegangen und danach natürlich auf die Milonga "Porteño y Bailarin" gegangen. Hier muss ich mich immer überwinden auf ne Milonga zu gehen, sind so weite Strecken mit dem Bus, um die Zeit, wo es losgeht bin ich meistens voll müde und habe keine Lust auch nur mein Näschen in die kalte Luft zu stecken, die jetzt so langsam winterliche Gefühle in Baires aufsteigen lassen. Aber gestern, durch Mike und seinen ersten Besuch auf einer arg. Milonga bin ich wie ein Vögelchen wieder nach Hause geflogen, da ich ein paar sehr schöne Tänze iim Ambiente einer klassischen Milonga erlebt habe. Es hat sich also gelohnt. Nun ist Edu auf der Piste und ich habe das Heim, das jetzt wirklich schön heimelig wird für mich ;). Also Computer, Musike und ich. Wir gewöhnen uns echt so langsam ein hier in der Strasse Baradero. Mit ein paar Nachbarn haben wir auch schon ein Schwätzchen gehalten, und der Videoclub um die Ecke kennt uns auch schon. Wir brauchen gar keinen Mitgliedsausweis mehr mitbringen, wissen die nummer schon auswendig. Mit denen kann man sich auch voll lange über Filme unterhalten.

Unsere Wohnung füllt sich nun auch mit Gebrauchtmöbeln (von der Wohlfahrt in Nueva Pompeya) und Gasofenwärme, einem indischen Touch durch Lampen, Kissen und Tücher, Duft a la Pachuli, Sandalo, Nag Champa, Darshan und Herbst, welcher ab und zu hereinhuscht, wenn ich auf dem Balkon meine Kräuterpflänzchen gieße und Bonsaipflege betreibe. Verschiedene Klingetöne betören diese Wohnung durch ein altes Telefon (noch mit alter Wählscheibe), die Glöckchenkette, die einst an meinem Zimmereingang ind der Danziger angebracht, jetzt bei jedem Gang in die Küche oder Bad und das Läuten der Verkäufer und Vertreter die einem alles andrehen wollen, Messerschleifer, Gasflaschentransporter und Trinkwasserflaschenverteiler (10 Liter oder 20 Liter pro Woche kommt er einmal vorbei). Lärm des Verkehrs (18 meter von der Hauptstraße Rivadavia (längste Straße Argentiniens nach dem Namen nach)) bleibt leider nicht draußen, auch nachts nicht. Ohropax ist hier lebens-, bzw. schlafnotwendig.

Zwei Kompostbehälter habe ich schon angesetzt, stehen auf dem Dach unseres Nachbarn, ich steige jeden Morgen hinauf kuck nach und freu mich und geniesse den Mate im Sonnenschein. Amaranth habe ich auch schon gesät und die Gartenkresse kann ich bald schon auf mein getostetes Brot legen. Unser ganzer organischer Müll wird über die Woche gesammelt und dann wird der Kompost angesetzt. ich werde dann so jede Woche einen neuen Behälter aufs Dach hiefen müssen. die Regenwürmer kommen dann nach drei Monaten in den ersten angesetzten Behälter und wenn sie alles aufgegessen haben dürfen sie in den nächsten Behälter robben und weiteressen, sich vermehren und Biodünger erzeugen. Was sie übrig gelassen haben wird dann auf meine Blumentöpfe verteilt und die Pflänzchen dürfen sich stärken und freuen dass es nun nicht mehr soviele Tierchen gibt, die ihnen die Blätter vom Leibe fressen. Toll, wa?

Die Einweihungsparty wurde auch schon (1 Woche nach Einzug) veranstaltet, fleissig gegessen und getrunken, die Tanzschuhe mit Tangitos zum Einsatz gebracht und sich gefreut über die schöne, solide und luftige Wohnung im ital. Stil der 50ziger. Einige Fotos gibt es auch.

Einweihungsparty Baradero 18 1°a


Ich gehe gleich mal über zu meinen Erfahrungen in der Netzwerkarbeit und meines Aufbaustudiums. Ich drück euch und denk oft an euch, besito eure a n j a

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